"MUSEUM OF THE CHEROKEE INDIAN"
Dienstag, 29.05.2012
Unser letzter heiler Tag hier in Pigeon Forge.
Nach dem Frühstück fuhren wir über Gatlinburg nach Cherokee, um uns etwas genauer über die Cherokee und ihren „Trail of Tears“ zu informieren.
Im Visitors Center besorgten wir uns eine Karte, dann erfolgten die Einkäufe – heute waren sie geprägt von indianischem Einfluss.
Cherokee besteht eigentlich nur aus der Mainstreet, wo sich kitschige Souvenirläden aneinander reihen. Nach einer kleinen
Mahlzeit beschlossen wir, das „Museum of the Cherokee Indian“ zu
besuchen.
„Die Cherokee waren einst die mächtigste Indianernation im Süden. Das Kerngebiet ihres Siedlungsraums befand sich in den südlichen Ausläufern der Appalachen im und um den heutigen Great Smoky Mountains National Park. Einer ihrer Anführer, Sequoyah (1760-1843), hatte 1821 eine eigene Schrift entwickelt, und um 1840 war eine Cherokee-Zeitung mit dem Titel „The Phoenix“ ins Leben gerufen worden.
Die europäischen Siedler, die nach der Unabhängigkeit der britischen Kolonien zu Beginn des 19. Jahrh. nach Westen drängten, waren überrascht, keineswegs auf ungebildete, kulturlose Ureinwohner zu treffen. Dennoch kam es zu Unstimmigkeiten, denn die „fünf zivilisierten Stämme“ – Cherokee, Creek, Chickawa, Choctaw und Seminole – waren dem enormen Siedlungsdruck nicht gewachsen.
Der „Removal Act“ von 1835 sollte das Problem lösen: Dieser sah vor, alle noch im Osten lebenden Indianer zu deportieren und möglichst weit westlich des Mississippi anzusiedeln. Indianerfreunde wie Davis Crockett setzten sich erfolglos für die Ureinwohner ein, denn Präsident Andrew Jackson, dem selbst einmal ein Cherokee-Häuptling in einer Schlacht das Leben gerettet hatte, blieb unbeugsam und ließ das Gesetz mit militärischem Druck umsetzen.
Die Cherokee mussten weichen und 1838 machten sich etwa 16.000 Indianer unter Aufsicht der US-Amee mit Wagen, Booten oder zu Fuß auf den Weg Richtung Oklahoma. Die Strapazen des vier bis sechs Monate dauernden Marsches über fast 2.000 km überlebte über ein Drittel nicht. Hauptsächlich Alte und Kinder starben an Überanstrengung, am ungewohnten Klima, an Seuchen oder an gebrochenem Herzen. Als „Trail of Tears“ ging diese Vertreibung, unrühmlicher Höhepunkt in der Indianerpolitik des Osten, in die US-Geschichte ein.
Doch nicht alle Ureinwohner gaben klein bei: Während sich die Seminolen nach einem langen Guerillakrieg Rückzugsgebiete in ihrer Heimat Florida ertrotzten, tauchten kleine Gruppen der Cherokee in den Wäldern ihrer heimatlichen Appalachen unter.
Mit Hilfe befreundeter Weißer wie Will Thomas (1805-1893) gelang es ihnen, ein großes Reservat südlich der Great Smoky Mountains zu erhalten und den Status eines eigenen Volkes zuerkannt zu bekommen."
© ADAC Reiseführer 2012
Wir verließen das Museum, mit seiner didaktisch gut aufgebauten Ausstellung ziemlich nachdenklich….
Morgen ist unser Abreisetag nach Atlanta.
