Wir entdecken Natchez Downtown
Mit dem Auto durch Natchez Downtown...
Sonntag, 13.05.2012
Heute war unser Abschiedstag von M&M. Nach dem Frühstück packten wir das Auto, und nachdem wir die erfreulichen Wahlergebnisse in NRW im Internet gelesen hatten, verabschiedeten wir uns von unseren lieben Gastgebern.
Einkauf bei Walmart und dann auf den Weg zum „Natchez Trace Parkway“. Als wir eine CD abspielen wollten, stellten wir fest, dass im Radio nach eine Johnny Cash CD von Michael war. Also Umkehr, zurück nach Starkville, wo wir unserem Michael die CD gaben und wir bekamen dafür noch einen leckeren Lunch.
Nun ging es endgültig auf den Parkway, den wir bis zur letzten Meile bis Natchez fuhren. Ankunft an unserem Hotel „Comfort Suites“ gegen 20 Uhr. Wir checkten ein, bekamen ein Zimmer mit Blick auf den Parkplatz. Dieter intervenierte – so bekamen wir ein Zimmer mit fantastischem Ausblick auf den „Ole Man River“ und die Brücke.
Nach einem abendlichen Spaziergang am Mississippi Ufer war bald Nachtruhe angesagt.
Montag, 14.05.2012
Natchez Downtown
Nach dem Full American Breakfast mit dem Auto zum Welcome Center, wo wir uns mit Informationen versorgten. Dann, wegen der Hitze – ca. 30°C – ganz gegen unsere Gewohnheit – mit dem Auto die Sehenswürdigkeiten von Natchez abgefahren.
Schöne Antebellumhäuser, einen historischen Friedhof, auf dem viele deutschstämmige Auswanderer lagen. Besonders der Jüdische Friedhof hatte es Dieter angetan – auch hier ruhten viele Juden, die aus Deutschland ausgewandert waren. Irgendwann trafen wir einen Deutschen aus Ditzingen, mit dem wir ins Gespräch kamen. Voll mit neuen Eindrücken und reicher an vielen Fotos fuhren wir gegen 17 Uhr zurück in unser Hotel.
Nach einer kleinen Ruhepause fuhren wir noch einmal Downtown zum ehemaligen Herrenhaus Dunleith in der Homochitto Street, Das in Zuckerbäcker-Architektur erbaute Haus liegt in einem hochherrschaftlichen 16 ha großen Park, dessen sorgfältig gepflegter Rasen von einzelnen Eichen und Walnussbäumen beschattet wird. Dunleith ist heute ein Bed & Breakfast Hotel.
Die im orientalischen Stil erbaute Villa Longwood in der Lower Woodville Road konnten wir leider nicht besichtigen, weil das Zugangstor geschlossen war.
Wir wollen morgen noch mal einen Versuch starten…
Apropos Antebellumhäuser. Das sind prachtvolle Häuser aus der Zeit vor dem Sezessionskrieg (1861-65), deren Architekturstile unterschiedlich charakterisiert werden können:
- Southern Colonial Style (ca. 1690 – 1760) z.B. in Charleston
- French (Louisiana) Colonial Style (ca. 1720 – 1820) z.B. in New Orleans
- Georgian Style (ca. 1700 – 1790) z.B. in Charleston (Drayton Hall)
- Federal Style (ca. 1790 – 1820) z.B. Rosalie Mansion in Natchez
- Greek Revival (ca. 1820 – 1875) z.B. Oak Alley Plantation in Louisiana
© ADAC Reiseführer USA- Südstaaten
Abschied von Natchez...
Dienstag, 15.05.2012
Heute verließen wir Natchez in Richtung Lafayette.
Zunächst fuhren wir zur Lower Woodville Road, passierten auf einem schmalen Kiesweg einen Wald mit alten Eichen und Mangolienbäumen und standen dann vor dem Longwood Anwesen, das das größte octagonale Haus der Vereinigten Staaten ist.. Wir wurden in einer Gruppe durch das Haus geführt.
Der Baumwollpflanzer Haller Nutt gab 1880 dem Architekten Samuel Sloan den Auftrag, dieses Haus zu entwerfen, aber die Kosten sollten „75.000 Dollar nicht übersteigen“.
Longwood wurde 1860 begonnen. In achtzehn Monaten wurden von Sklaven 750.000 Ziegel an Ort und Stelle produziert und verbaut. Das Dach und die Kuppel wurden vollendet und der Spitzturm wurde gesetzt. Die Wände und die Decke des Kellers erhielten einen Verputz und dann erreichte den Hausherrn die Nachricht vom Ausbruch des Sezessionskrieges und die Arbeiten an dem Haus wurden eingestellt.
Nutt glaubte nicht an eine lange Kriegsdauer und zog mit seiner Familie in Longwood ein.
Da er ein Sympathisant der Jankees war, zogen 1862-1863 die Truppen der Konföderierten in seine Plantage ein und verbrannten die Baumwolle auf seinen Feldern. Auch die Jankees brannten seine Felder nieder, was für Nutt einen Verlust von 1,5 Millionen Dollar ausmachte. Haller Nutt starb 1864. Seine Frau zog mit acht Kindern in das Haus ein. Sie schaffte es, das Haus zu halten und die Schulden zu halbieren..
Heute wird Longwood von der „Natchez Pilgrimage Tours“ gehalten und ist „A National Historic Landmark“.
Zum Abschied fuhren wir noch einmal zum Ole Man River, wo sich in einem Steamboat ein Casino samt Restaurant befindet. Nach den letzten Fotos fuhren wir dann über schmale, menschenleere Straßen fast immer am Mississippi entlang zu unserem Hotel in Lafayette, wo wir gegen 17:30 Uhr ankamen und eincheckten.
Morgen geht’s nach New Orleans….
